WIE ICH AUF REIKI KAM ...
... oder besser: WIE REIKI ZU MIR KAM
Durch einen früheren Freund wurde ich gelegentlich darauf aufmerksam gemacht, dass meine Berührungen sich "seltsam" oder "nicht normal" anfühlten. Nach einigen solcher Bemerkungen wollte ich nun genauer wissen was er damit meinte, und bat ihn, mir zu beschreiben, was sich da angeblich unter meinen Händen abspielte. Er sagte, dass sich eine wohlige Wärme von meinen Händen ausbreitete, die durch die Hautoberfläche bis ins Innere des Körpers strahlte. Es sei sehr entspannend und er hätte so etwas noch nie erlebt...
Ja - nun war ich natürlich neugierig geworden, und versuchte im Internet herauszufinden, was es denn so mit "Wärme ausstrahlenden Händen" auf sich haben könnte. Eigentlich fand ich nicht sonderlich viel Informatives, und beschloss, mir ein Buch zum Thema zu bestellen. Als das Buch dann einige Tage später ankam, machte ich es mir auf dem Sofa gemütlich und fing an zu lesen... der Stoff war höchst interessant, und während ich so die Seiten verschlang, fingen meine Hände an zu kribbeln, so als ob Ameisen darauf herumkrabbelten. Ich schob dieses Kribbeln auf mangelnde Blutzirkulation in meinen Händen, und musste eh mit Lesen aufhören, da sich meine hungrigen Tiger anbahnten...
Kaum hatte ich am nächsten Tag ein wenig Zeit, liess ich mich wieder mit besagtem Buch nieder. Nach einigen Seiten fing dieses Kribbeln wieder an, was mich sehr wunderte, da mir dieses Phänomen bisher beim Lesen noch nie aufgefallen war. Das Kribbeln wurde immer stärker, bis es anfing richtig weh zu tun, so als wäre ich mit meinen Händen in die Brennesseln geraten... Ich schaute verdutzt meine Hände an, und in dem Moment hörte ich wie mein 9-jähriger Sohn zu seiner grossen Schwester sagte: "Och, was hab ich heute meinen Fuss wieder so weh!"
Ich kuckte meine Hände an und dachte: "Sollst du jetzt wirklich so verrückt sein und probieren, ob du mit diesen Kribbel-Händen etwas anrichten kannst??" Ich rief Luca zu mir, sagte er solle sich mal zu mir setzen und mir seinen Knöchel in die Hand geben, ich wollte gerne etwas ausprobieren. Er guckte mich ein wenig verdutzt an, legte mir jedoch seinen Fuss auf mein Bein, und ich umfasste seinen Knöchel - der jetzt schon seit einigen Tagen so weh tat dass er humpeln musste und ich deswegen schon einen Termin beim Arzt nehmen wollte - mit meinen Händen. Nach einigen Sekunden (!) sah er mich ein wenig ängstlich an und sagte: "Mama, mein Fuss wird ganz heiss!" Ich musste grinsen und liess meine Hände liegen... nach weniger als einer Minute zog Luca seinen Fuss weg, weil er es vor Hitze nicht mehr aushalten konnte. Ich bat Luca zu probieren, ob es irgendeinen Unterschied gäbe in Punkto Schmerzen. Er probierte aufzutreten, trat fester auf, stampfte schliesslich richtig auf den Boden, schaute mich dann ungläubig an und sagte: "Mama, er tut nicht mehr weh!" Hmm, dachte ich, der liebe Junge möchte dir sicher nur eine Freude machen und liess ihn eine Weile spielen. Nach einer halben Stunde fragte ich ihn dann wieder wie es mit seinem Fuss stünde. Er stand auf, probierte wieder hin und her, kuckte mich überrascht an und sagte es täte immer noch nicht weh! Er setzte sich wieder hin um weiter mit seinen Autos zu spielen, da dreht er sich wieder zu mir um, schaut mich an und meint: "Mama, bist du jetzt eine Hexe?" Oje, ich prustete erst mal los, dann erklärte ich ihm dass ich ganz sicher keine Hexe bin, und ob er denn wirklich allen ernstes denken würde dass es meine Hände gewesen wären die ihm mit den Schmerzen geholfen hätten. Er war sich vollkommen sicher dass es meine Hände gewesen sind; ich beliess es dann dabei und fing an darüber nachzugrübeln was denn da vor sich ging...
Ich beendete das Buch, und liess keine Gelegenheit verstreichen, auszuprobieren, bei welchen Wehwehchen ich denn ein wenig Erleichterung schaffen konnte. Da bot sich z.B. die schon einen Tag andauernde Migräne meiner Schwester an, die nach ca. 10 Minuten Hände-auf-die-Stirn-legen verschwunden war, und durch eine aussergewöhnliche Frische ersetzt wurde. Dann waren da verschiedene akute Wehwehchen der Kinder, die auch in Kürze behoben waren. Nach ein paar Tagen kamen die beiden dann schon zu mir, sobald sie sich etwas zugezogen hatten und fragten: "Mama, ich hab mir hier wehgetan, kannst du bitte das mit deinen Händen machen?"
Nach einer Weile des begeisterten Herumexperimentierens fragte ich mich, ob es denn keine Möglichkeit gäbe, diese "Gabe" zu vertiefen, ich hätte mich auch so gerne mit Menschen ausgetauscht, die in dem Bereich schon weitere Erfahrungen haben.
Ich setzte mich wieder ans Internet und fiel unter vielen anderen - mehr und weiniger seriös wirkenden - Methoden immer wieder auf "Reiki", und trotz meiner relativ kritischen Einstellung gefielen mir die Erklärungen zu "Reiki" recht gut.
Ja - und wie der "Zufall" es dann wollte rief meine gute Freundin Sylvie Block einige Tage später an und fragte, ob ich keine Lust hätte am Wochenende zu einem Reiki-Treffen mitzugehen. Sie hätte gerade von einer Bekannten über Reiki erzählt bekommen und würde das sehr interessant finden. Es ginge um Energie, die man mit den Händen übertragen könne. Ich erzählte Sylvie von meinen Erlebnissen und verabredete mich begeistert mit ihr zu dem Reiki-Treffen, das von einem luxemburgischen Reiki-Meister/Lehrer gehalten werden sollte.
An besagtem Tag kamen wir dann dort an und wurden vom Reiki-Meister gleich mit Küsschen empfangen und sofort geduzt. Allein schon dieser Empfang liess meine Alarmglocken klingeln, aber es sollte noch schlimmer kommen... Wir waren ca. 16 Reiki-Interessierte in einem winzig kleinen Raum. Als erstes sollte meditiert werden, der Meister sagte uns japanische Texte vor, die wir nachsprechen sollten, ohne uns überhaupt zu erklären, was sie bedeuteten, anschliessend wurden wir dann angehalten mit geschlossenen Augen eine Viertelstunde lang zu "meditieren" - wohlgemerkt ohne zusätzlicher Erklärungen... Nachdem dann endlich die "Meditation" aufgelöst wurde, wurden 3 mobile Massageliegen aufgestellt, und es wurde kurz erklärt dass nun auf jede Liege sich eine Person hinlegen solle, die dann von 4 anderen Personen "Reiki" bekommen sollte. Er erklärte kurz wer wo die Hände auflegen solle und dann wurde schweigend losgelegt. Mir kam alles dermassen unseriös vor, dass ich mich total verschlossen hatte. Ich dachte die ganze Zeit nur: "Meine Güte, wo sind wir hier bloss hingeraten??"... Nach einer Weile hielt ich es dann nicht mehr aus und verabschiedete mich. Sylvie wollte tapfer bis zum Schluss bleiben.
Am nächsten Tag rief sie mir an und erzählte mir, dass sie dermassen müde war, nachdem sie das "Reiki-Treffen" verlassen hatte, dass sie erst mal gar nicht nach Hause fahren konnte. Sie musste erst einmal ein Stündchen im Auto schlafen bevor sie die Rückreise antreten konnte...
Ich war relativ schockiert, und für mich war klar, dass es DAS nicht sein konnte, worüber ich so viel gelesen hatte! Also machte ich mich erneut auf die Suche nach einer seriöseren Alternative. Die sollte ich auch gleich finden: Ich trat in Kontakt mit einer Reiki-Lehrerin, die zwar über 1 Stunde Autobahn entfernt wohnte, aber dieses Mal war es "Liebe auf den ersten Blick". Wir vereinbarten ein Rendez-Vous mit ihr, denn sie wollte uns erst einmal kennenlernen um festzustellen, ob bei uns 3 die "Chemie stimmte". Ja - was soll ich sagen - wir wussten alle 3 nach einer Viertelstunde dass wir zusammenarbeiten wollten, und so machten wir beide im März 2006 unseren 1. Grad, der sich über 5 Wochen hinzog, und im darauffolgenden Herbst auf die gleiche Weise unseren 2. Grad. Im März 2008 beendeten wir dann nach mehreren Monaten intensiver Weiterbildung unsere Ausbildung, und sind nun 2 stolze Reiki-Meisterinnen.
<< zurück zu: "Ueber uns"